Nightside 2 - Ein Spiel von Licht und Schatten - Green, S: Nightside 2 - Ein Spiel von Licht und Schatten by Green Simon R

Nightside 2 - Ein Spiel von Licht und Schatten - Green, S: Nightside 2 - Ein Spiel von Licht und Schatten by Green Simon R

Autor:Green, Simon R.
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Urban Fantasy, Magie, John Taylor, Nightside, Lilith, Die dunkle Seite der Nacht, Wer die Nachtigall hört, Ein Spiel von Licht und Schatten, Der Fluch der dunklen Mutter, Spur in die vergangenheit, Schärfer als der Schlange Zahn, Höllenärger, Bilder aus der Anderwelt, Wieder einmal Weltenbrand, Für eine Handvoll Pfund, Feder & Schwert, Feder, Schwert, Simon R. Green, Flintensuzie, Suzie Shooter
Herausgeber: Feder und Schwert
veröffentlicht: 2012-04-03T16:00:00+00:00


6

Plötzlicher Tod

Suzie und ich eilten durch die weitgehend verlassenen Straßen, während es überall in der Nightside brannte und die Flammen sich gegen den Nachthimmel abzeichneten wie warnende Signalfeuer. Die Luft war erfüllt von Rauch, Flugasche und dem Geruch brennender Leichen. Zerfetzt von Engelslicht explodierten Gebäude wie Knallfrösche aus der Hölle. Über unseren Köpfen flogen jetzt so viele Engel dahin, dass sie den Großteil des Lichts des Mondes und der Sterne verdeckten. Die meisten Straßenlaternen funktionierten nicht. Die Nightside hatte einen Tiefpunkt erreicht, an dem nur noch die flackernden Flammen ihrer eigenen Zerstörung sie erleuchteten. Suzie und ich hielten uns in den Schatten und sprinteten durch die wandernden Lichtpfützen. Die Straßen wirkten merkwürdig still und ruhig, da die üblichen endlosen Autokolonnen nicht vorbeirauschten, sondern jeder, der die Nightside verlassen konnte, schon lange weg war. Und niemand von außerhalb war dumm genug, ausgerechnet jetzt hereinzuplatzen. Engel von beiden Seiten waren in die Nightside gekommen, und die Nacht hatte noch nie so finster gewirkt.

Unten am Time Tower Square hatten sich einige der einflußreicheren Persönlichkeiten der Gegend auf der Straße versammelt, im Freien, um den Invasionstruppen ein letztes Gefecht zu liefern. Suzie und ich sahen aus dem Schatten eines Torbogens zu und hofften, nicht aufzufallen. Der Dornenfürst mit seinem Stab der Macht, den er vom Baum des Lebens geschnitten hatte, stand stolz da. Blitze umspielten ihn, und er lachte wie eine Krähe auf dem Schlachtfeld, wenn die Engel lieber abdrehten, als seinem unheilvollen Blick zu begegnen. Graf Video lehnte lässig an einem Laternenpfahl, gehüllt in Statik und blinkende LEDs, und seine Haut war übersät mit Silikonverbindungen und magischen Schaltkreisen. Er kicherte fies, während seine langfingrigen Hände binäre Magie wirkten, die Wirklichkeit mittels angewandter Beschreibungstheorie und wahnsinniger Mathematik umschrieben, und die Engel kamen nicht an ihn heran. König Haut stand in buckliger Haltung auf dem Platz, seine Augen strahlten vor Herrlichkeit, und er vernichtete Wahrscheinlichkeiten mit seinem schrecklichen Glamour. Blutklinge, der nach Schweiß, Moschus und finsteren Gelüsten roch, schnaubte und stampfte ungeduldig mit seinen großen Hufen auf, während er darauf wartete, dass einer der anderen einen Gegner herabholte und damit in Reichweite seiner großen, mit Spornen bewehrten Hände brachte. Der gesamte Time Tower Square war erfüllt von den schrecklichen Wut- und Schmerzensschreien der Engel, als Magie die Nacht durchwogte und ihnen ihre rechtmäßige Beute vorenthielt.

Die Engel zogen über unseren Köpfen weite Kreise, immer schneller, und schwärmten immer weiter aus, während ihre Zahl beständig wuchs. Bald würden es so viele sein, dass keine Magie sie mehr aufhalten konnte, und dann würden sie herabsteigen. Einer war eindeutig zu ungeduldig gewesen und hatte den Preis dafür bezahlt. Er hatte sich zu schnell zu weit herabgewagt, und eine der einflussreichen Persönlichkeiten hatte ihn aus der Luft gepflückt und an der Seitenwand des Time Tower gekreuzigt. Dutzende Nägel aus kaltem Eisen durchbohrten seine ausgestreckten Arme und Beine und fixierten ihn sektionsbereit an der Wand wie einen Frosch in einem wissenschaftlichen Labor. Doch der Engel lebte noch, sein Licht flackerte schwach wie bei einem gefallenen Stern. Seine goldenen Augen weinten langsame, verwirrte Tränen, weil er nicht begriff, was ihn so tief hatte fallen lassen.



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